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Das „Max“ verbindet die Tradition eines historischen Jugendstilbaus mit einer hochmodernen Lernumgebung – möglich gemacht hat das eine umfassende Generalsanierung durch die Landeshauptstadt München.
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In dem vor über 175 Jahren von König Maximilian II. gegründeten, rein humanistischen Gymnasium lernen heute knapp 700 Schüler*innen in Räumen, die denkmalgeschützte Architektur und aktuelle Anforderungen an Schulbau, Barrierefreiheit und Pädagogik zusammenbringen.
Diese Multimediareportage begleitet das „Max im neuen Glanz“: Vom wiederhergestellten Jugendstil-Ensemble über neue Unterrichts- und Fachräume bis zu unterirdischen Sporthallen. Hier zeigt sich, wie München seinen historischen Schulbau fit für kommende Generationen macht.
Raumprogramm | 32 Klassen, 12 Fachklassen, 2 unterirdische Einfachsporthallen, Aula und Mensa als öffentliche Versammlungsstätte |
Bauherrin | Referat für Bildung und Sport, Zentrales Immobilienmanagement, Nadine Stanelle und Claudia Ulbricht |
Projektleitung Baureferat | Christine Roth, Thomas Felkner, Zeynep Polat |
Baubeginn | August 2018 |
Baufertigstellung | September 2022 |
Entwurfs- und Ausführungsplanung | BPA Braun Architekten Partnerschaft, München
Christoph Maas Architekturbüro, München |
Bauleitung | BPA Braun Architekten Partnerschaft, München
Christoph Maas Architekturbüro, München
IBR Ingenieure, München |
Haustechnik | Ingenieurbüro Helfrich, Wörthsee |
Elektroplanung | Geyer & Fels Ingenieurbüro für Elektrotechnik, Huglfing |
Tragwerksplanung | ARGE Statik PGB Planungsgruppe Brachmann, München
TISCHNERPACHE Ingenieure, Dachau |
Projektsteuerung | Deventer+Partner Beratende Ingenieure, München |
Freianlagen | realgrün Landschaftsarchitekten, München |
Kunst am Bau | Ilit Azoulay, Berlin |
Baukosten (zusammen mit
Oskar-von-Miller-Gymnasium) | 165,36 Millionen Euro |
Gegründet 1849 als drittes Münchner Gymnasium, entwickelte sich das „Max“ in Schwabing zu einer festen Größe im Bildungsleben der Stadt, mit bekannten Absolventen wie Max Planck und Werner Heisenberg. 1912 zog die Schule in das heutige Jugendstilgebäude in der Karl-Theodor-Straße, das die Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs überstand und mit großem Einsatz von Lehrern und Schülern wieder aufgebaut wurde.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die Bausubstanz deutlich gealtert. Brandschutz und Haustechnik entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik. Moderne pädagogische Konzepte brauchen flexible, barrierearme Räume. Gleichzeitig sollte der historische Charakter des Gebäudes bewahrt und gestalterisch wieder stärker sichtbar gemacht werden.
Gemeinsam mit Fachplanern setzte die Stadt München von 2018 bis 2022 eine Generalinstandsetzung beider Schwabinger Gymnasien um – des Maximiliansgymnasiums und des Oskar-von-Miller-Gymnasiums. Tragwerk und Dächer wurden saniert, der Brandschutz grundlegend erneuert und eine energieeffiziente Haustechnik eingebaut, um das historische Gebäude in den Bereichen Barrierefreiheit, Inklusion, Akustik und Bauphysik zukunftsfähig zu machen.
Beginn des Aushubs für die zwei unterirdischen Sporthallen
Boden- und Deckenabbrüche im Jahr 2019
Das Dach, 2020
Das Erdgeschoss, 2022
12 Meter tief wurden die Sporthallen unter den Pausenhof gebaut
Der Holzdachstuhl des Max wurde saniert, mit Stahlbindern verstärkt und anschließend neu eingedeckt
Der Gang im 2. Obergeschoss des Max in 2019 – zu erkennen an den gerundeten Fensterbögen
Ein Klassenzimmer im 2. Stock
Nach Abschluss einer Generalinstandsetzung ist kaum zu erahnen, welch enorme Arbeit dahintersteckt. Energetische Sanierung, statische Ertüchtigung und unzählige Handgriffe verlangen Zeit, Sorgfalt und handwerkliches Können.
Christine Roth, Projektleitung
Die frühere Turnhalle, einst eine der schönsten Schulturnhallen Münchens, wurde im Zuge der Generalsanierung Schritt für Schritt entkernt, statisch gesichert und an eine neue Lüftungszentrale im zweiten Untergeschoss angeschlossen. Heute dient sie als barrierefreie Aula und Mensa, zugelassen als öffentliche Versammlungsstätte für bis zu rund 400 Personen – ein neuer Mittelpunkt für Schulleben, Konzerte und Veranstaltungen.
Unter dem gemeinsamen Pausenhof von Max und Oskar wurden zwei unterirdische Sporthallen in einer Tiefe von rund zwölf Metern gebaut. Dazu waren umfangreiche Aushubarbeiten, neue Bodenplatten und massive Betonwände nötig. Die Hallen bieten neben dem Sportplatz zusätzliche, wetterunabhängige Sportflächen für beide Gymnasien, nutzen den knappen innerstädtischen Raum effizient und entlasten den Sportunterricht auf lange Sicht deutlich.
Trotz beengter Innenstadtlage ist es gelungen, neuen Raum zu schaffen: Ein Erweiterungsbau, ausgebaute Dachstühle, neu gewonnene Räume im Untergeschoss und eine vielseitig nutzbare Aula prägen das Ensemble. Ein architektonisches Highlight sind die unterirdischen Sporthallen – sie verbinden technische Raffinesse mit dem Erhalt wertvoller Freiflächen.“
Thomas Felkner, Projektleitung
Bilder: Seeberger Buss, Florian Holzherr
Zwischen 2019 und 2021 wurde der hölzerne Dachstuhl des Max umfassend saniert, mit Stahlbindern verstärkt und neu eingedeckt, um langfristig Tragfähigkeit und Brandschutz zu sichern. Im ausgebauten Dachgeschoss entstanden zusätzliche Kursräume und Aufenthaltsbereiche für die Oberstufe: Heute wird der 3. Stock als eigener, ruhiger Lernbereich für die Klassen 12 und 13 genutzt. So ist die Idee des Münchner Lernhauses, zum Beispiel zum eigenverantwortlichem Arbeiten, auch im bestehenden Altbau umsetzbar.
Die Klassenzimmer erhielten neue Oberflächen, bessere Akustik und eine komplette technische Aufrüstung mit moderner Beleuchtung, Netzwerkverkabelung und flächendeckendem WLAN. Sie sind nun mit Whiteboards und digitalen Präsentationsmöglichkeiten ausgestattet, sodass analoger Unterricht, digitale Mediennutzung und hybride Formate problemlos kombiniert werden können. Latein-Vokabeln müssen trotzdem weiter gelernt werden ...
Der Gang im 2. Stockwerk
Im zweiten Stock wurden Decken und Rabitz-Gewölbe ertüchtigt und das alte Parkett sorgfältig aufgearbeitet. Statik und Brandschutz konnten gewährleistet werden und der originale Bodenbelag erhalten bleiben. Die oben gerundeten Fenster und hellblauen Türen wie 1912 geben dem Gang seinen klaren Jugendstilcharakter zurück. Entlang der Wände sorgen unauffällige Akustik-Paneele dafür, dass Gespräche und Pausenlärm im Flur gedämpft werden und der zweite Stock trotz reger Nutzung angenehm ruhig bleibt.
Der Jugendstil-Giebel des Max im Abendlicht
Königlich-Bayerisches Maxgymnasium
Die ehemalige Turnhalle wurde zur Mensa und Aula für bis zu 400 Gäste
Die Freitreppe zwischen den Max-Löwen – beliebter Treffpunkt am Max
Die Uhr im Eingangsbereich ist geblieben
Der Pausenhof, den sich das Max mit dem Oskar-von-Miller-Gymnasium teilt
Stellv. Schulleiter Christian Höflinger und Schulleiter Thomas Bednar im neu gestalteten Direktorat
Die Fassade bekam ihr zartes Hellgelb von Anfang des 20. Jahrhunderts wieder
Kunst am Bau: „Digital Amnesia or Constructed Memory“ von der israelischen Künstlerin Ilit Azoulay
Per QR-Code (in Stein gemeißelt) erwacht das Kunstwerk zum Leben
Mit viel Liebe wurden die Jugendstil-Details erhalten und aufbereitet
Der Blick nach Norden vom Turm des Max aus
Im Pausenhof: Jugendstilbrunnen aus Kalkstein, der zusammen mit dem historischen Hofensemble erhalten und bei der Generalsanierung instandgesetzt wurde
Whiteboard mit grünen Tafel-Flügeln – lässt alle Möglichkeiten offen
Der historische Terrazzo-Boden im Erdgeschoss mit seinen Mosaiken wurde liebevoll aufbereitet
Der neugestaltete 3. Stock – vom fensterlosen Gang zum lichtdurchfluteteten Oberstufenbereich
Eine von zwei neuen Sporthallen, 12 Meter unter dem Pausenhof
Moderne Technik im EDV-Fachsaal
Jugendstil-Detail an der Fassade des Max
Der 3. Stock ist der Bereich der Oberstufe und wurde komplett neu gestaltet
Sophie und Franz besuchen die 9. Klasse des Max
Charlotte ist seit der 5. Klasse am Max und geht im Schuljahr 2025/26 in die Q12
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Mit Schulstadtrat Florian Kraus (3.v.l.), Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer (4.v.l.), Schulleiter Thomas Bednar (4.v.r.) und stellvertretender Schulleiter Christian Höflinger (3.v.r.)
Stadtschulrat Florian Kraus
Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer, Baureferentin
Schulleiter Thomas Bednar
Stellvertretender Schulleiter Christian Höflinger
In München gibt es mehrere Gymnasien mit humanistischem Zweig, aber nur ein weiteres, das Wilhelmsgymasium, das – wie das Maximiliansgymnasium – komplett und durchgängig humanistisch organisiert ist.
Am Max beginnt Latein in der 5. Klasse, Englisch folgt in der 6. Klasse, und in der 8. Klasse kommt Altgriechisch verpflichtend dazu; später kann zusätzlich Spanisch gewählt werden.
Der Unterricht in den alten Sprachen zielt nicht auf aktives Sprechen, sondern auf das Lesen, Verstehen und Interpretieren von Originaltexten (Homer, Platon, Cicero, Vergil etc.) als Grundlagen der europäischen Kultur.
Die humanistische Bildung ist auch im 21. Jahrhundert wichtig, weil sie die Grundlagen der europäischen Bildung, der gesamten europäischen Wertewelt vermittelt und wir hier wirklich an den Wurzeln unserer Welt sind. Das stiftet Identität und gibt gerade in Zeiten der Digitalisierung eine unglaublich gute Hilfestellung, die Dinge einzuordnen. Wenn man weiß, wo man herkommt, weiß man auch, wo man hin möchte.
Thomas Bednar, Schulleiter
Viele fragen sich: Altgriechisch, wofür braucht man das? Aber wenn man es lernt, kann man sich sehr viel davon herleiten, und das hilft schon sehr.
Franz, 9. Klasse
Uns alle hier am Max verbindet unsere humanistische Bildung.
Fee, Q12
unterrichtet seit 20 Jahren Englisch und Geographie am Max
Latein, Griechisch und Geschichte
ist seit dem Jahr 2000 am Max (Latein und Englisch)
Mathematik, Physik und Informatik
Der neue Theaterraum des Max – Regler schieben, um zu sehen, wie er im Bau aussah!
2025 führte die Theatergruppe des Max das Stück „Die Welle“ nach dem Roman von Morton Rhue auf. Das Besondere: Es gab im Schuljahr 2025/26 eigentlich gar keine Theater-AG.
Doch die Schülerinnen und Schüler, die meisten aus der 10. Klasse, wollten unbedingt Theater spielen. „Deswegen haben wir die Initiative ergriffen und selbst eine Theatergruppe gegründet“, erzählt Ella, die die Rolle der Amy spielt.
Nikolaus Müller-Weihrich, Deutsch- und Sportlehrer am Max und mit aktiver Theater- und TV-Vergangenheit – unter anderem bei „Marienhof“ – hat die Jugendlichen dabei begleitet, mit ihnen das Stück einstudiert.
„Die sind super engagiert und sind da mit Freiwilligkeit rein, was beim Theater immer funktioniert.“
Katharina Schäfle hat 1999 am Max Abi gemacht, bei ihrem Sohn Moritz wird es 2027 soweit sein. Moritz liebt am Max besonders den neugestalteten 3. Stock, den Oberstufenbereich: „Hier merkt man, jetzt geht's um was!“
Für Katharina Schäfle war das Dachgeschoss damals „eher ein dunkler Ort“ – dennoch erinnert sie sich gerne an ihre Schulzeit und freut sich, dass ihr Sohn aufs Max geht. Denn: „Einmal Maxler, immer Maxler!“
Warum Moritz aufs Max geht – und wieso seine Mutter den 3. Stock gefürchtet hat:
Tanja Bossi war am Max in der Theater-AG – jetzt besuchen ihre Söhne Jannis und Leonidas ihre alte Schule.
Warum Mama Tanja so begeistert von der Mensa ist und wo sie damals in der Pause für ihre Wurstsemmel anstand:
Warum schicken Leute ihre Kinder reihenweise immer wieder an die Schule, an der sie selbst Schülerinnen und Schüler waren? Kann ja nur bedeuten, dass es ihnen hier gut gegangen ist, dass sie das Gefühl gehabt haben, die Schulzeit hat sich für sie gelohnt. Sie haben hier profitiert, sie haben sich hier wohl gefühlt – und deswegen schicken sie uns ihre Kinder. Für uns ist das der schönste Beweis, dass zumindest in deren Schulzeit viel richtig gemacht worden ist.“
Dieses Weitergeben des Max-Geistes an die eigenen Kinder: Ich habe den Eindruck, dass sich das auch im Lehrerkollegium ein Stück weit fortsetzt; dass viele junge Kolleginnen und Kollegen das auch von den älteren Kollegen übernehmen. Das, was uns am Max hier am Herzen liegt, was uns hier wichtig ist, das empfinde ich auch oft im Kollegium, ähnlich wie in Familien- und Elternhaus. Man hat tatsächlich das Gefühl: Der Geist der Schule, der pflanzt sich fort.
Mehr Infos unter muenchen.de/neue-schulen-und-kitas